Heute habe ich gelernt, wer – oder besser was – in diesen seltsamen Zeiten von Nähe und Distanz tatsächlich Ferien braucht.
Die Kinder waren entweder gar nicht oder nur im Zwei-Tage-Rhythmus in die Schule gegangen und die Aufgaben, die sie bekamen waren so überschaubar, dass sie sie innerhalb einer halben Stunde erledigt hatten. Als die Osterferien sich näherten fragte ich mich demnach wie wir – also sowohl die Kinder als auch ich – den Unterschied zwischen Homeschooling und Ferien erfahren wollten.
Als ich mit meinem zehnjährigen Sohn über Ostern sprach und wie wir den Ostergottesdienst besuchen wollten – online im Fernsehen oder analog und leibhaftig in der Kirche zur Osternacht, wenn noch Plätze frei wären – fragte mich plötzlich mein Sohn, ob wir dort eine Maske tragen müssten. Ich nickte und beobachtete, wie er bei der Antwort in sich zusammensackte. Als ich darauf hinwies, dass das doch zu erwarten war, sagte er in einem fast leidenden Ton: "Ach Mama, ja, aber dann weiß ich nicht, ob ich wirklich in die Kirche gehen will. Denn, weißt du, mein Mund braucht auch mal Urlaub. Ich muss die Maske ja schon den ganzen Tag in der Schule tragen.